Vorteile der Druckprüfung nach
System VDG
(Vereinigung
für Druckprüfung erdverlegte Gülledruckleitungen)
Stand Mai 2015
Warum braucht es eine Druckprüfung
nach VDG?
Grundlagen:
Gemäss Vorgaben vom BAFU „Baulicher Umwelschutz in der Landwirtschaft“ (Ausgabe 2012, Seite
32) müssen Güllebodenleitungen mit dem 1.5-fachen Betriebsdruck gemäss SVGW Norm abgedrückt werden.
Prüfintervall:
alle 20 Jahre, Schutzzone S3 alle 5 Jahre, Zone Ao
alle 10 Jahre.
Prüfablauf
Kontraktionsprüfung nach SVGW (Schweizerischer
Verein für Gas und Wasser)
Der Ablauf für eine Druckprüfung nach SVGW Norm ist genau definiert.
Für Kunststoffrohre wird das Kontraktionsverfahren angewendet:
Vereinfacht gesagt, wird
das Rohr durch den Prüfdruck leicht gedehnt (Nr. 3). Anschliessend
wird sehr schnell der Druck abgesenkt (Nr. 5). Nun sollte der Druck durch das
„zusammenziehen“ (Kontraktion) des Rohres wieder leicht ansteigen oder gleich
bleiben (Nr. 6). Zur Ausführung braucht es zwingend dem Rohrtyp
angepasste Daten!
Fragwürdige Eignung der SVGW-Prüfung
für Güllebodenleitungen
Theoretisch sind alle
gängigen Kunststoffdruckrohre problemlos nach SVGW Norm prüfbar, egal ob PVC-U
mit Steckmuffe oder PE geschweisst.
Jedoch sind die seit 1920 in der Gülletechnik verwendeten
Gusshydranten und Dreiwegschieber schwierig nach der SVGW Norm zu prüfen,
da Stopfschnüre, Schnurgewinde, Messingreiber nicht absolut dicht sind
und wenige Tropfen Leckage üblich sind.
Dies kann jedoch
vernachlässigt werden, da diese kleinste Leckage oberhalb der Grasnarbe
austritt. Präzise Messgeräte, die für eine Druckprüfung nach SVGW nötig sind, sind
zudem empfindlich auf verschmutzte Medien.
Eine Druckprüfung nach
SVGW dauert für einen Leitungsabschnitt im Minimum zwei Stunden und kann somit
bei mehreren Abschnitten einen ganzen Tag in Anspruch nehmen.
Ursachen für
Gülleunfälle:
Gülleunfälle werden
meistens durch falsche Bedienung oder durch defekte, oberirdische
Anschlussstücke oder Schläuche verursacht.
Weniger durch plötzlich
geplatzte Rohre. Wenn man das weiteruntersucht, findet man folgende Ursachen:
-
Alte
Beton- oder Eternitrohre, die damals in geringer Tiefe verlegt wurden und
durch Bodenbewegung oder durch den Druck von schweren Maschinen brechen.
-
Falsch
dimensionierte Leitungen (zu dünnwandige Kunststoffrohre).
-
Unsorgfältig
verlegte Leitungen (fehlende Abstützung, bei der Montage verletze Rohre, falsch
gebetet)
Güllebodenleitungen sind im Vergleich zu Gas oder
Wasserleitungen nur wenige Stunden pro Jahr in Betrieb. Kleinste Leckagen
können daher weitgehend vernachlässigt werden, da dies nicht zu Gülleunfällen
führt. Wichtig ist jedoch, dass grosse Gülleaustritte
verhindert werden.
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Aus diesem Grund schlagen wir eine Druckprüfung vor,
die das ganze System zuverlässig testet,
was durch die Druckprüfung nach VDG erreicht wird.
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Druckprüfung nach System VDG
(Vereinigung für Druckprüfung
erdverlegte Gülledruckleitungen)
Mit
dieser praktikablen Druckprüfung prüft man das ganze System, inklusive
Anschlussstücke und Druckbegrenzungsventil bei der Pumpe.
Benötigtes technisches Material:
Benötigte Unterlagen:
Vorgehen:
·
Auf dem
Plan die Gülleleitung in prüfbare, gut zu entlüftete Abschnitte einteilen.
·
Prüfdruck
festlegen (je Abschnitt der 1.25-fache Betriebsdruck).
·
Abschnitte
in Tabelle beschriften - siehe weiter unten!
·
Leitung
einrichten wie zum „normalen“ güllen, jedoch
zusätzlich die Absperrhahnen montieren.
·
Normal
„güllen“ (falls möglich mit Wasser) mit normalem
Betriebsdruck bis die Leitung gut entlüftet ist.
·
Absperrhahn
auf dem Feld langsam schliessen (durch Hilfsperson)
und die Pumpe laufen lassen.
·
Druck
mit Druckbegrenzungsventil auf den Prüfdruck erhöhen.
·
Absperrhahn
zwischen Pumpe und Bodenleitung schliessen und Pumpe
abstellen.
·
Falls
der Prüfdruck nicht erreicht wird mit dem Hochdruckreiniger nachpumpen.
·
auf dem
Manometer muss nun der in der Leitung „gefangene“ Druck angezeigt werden.
·
Dokumentieren
wie schnell der Druck abfällt => siehe Tabelle.
·
nach
fünf Minuten Druck ablassen.
Tabelle Druckprüfung nach VDG
Liegenschaft/Hof:
Eigentümer:
Leitung Abschnitte 1-3:
=> im Plan einzeichnen
Leitungs- /
Prüfabschnitt |
1 |
2 |
3 |
Geprüft am, Datum Jahr |
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Betriebsdruck |
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Erforderlicher
Prüfdruck (Übertragen Leitungsplan) |
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Eingestellter Prüfdruck |
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Druck nach dem Schliessen des Absperrhahns |
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Nach 1 Minute |
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Nach 3 Minuten |
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Nach 5 Minuten |
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Druckabfall in bar |
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In Prozent |
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Erfüllt: ja / nein |
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Geprüft durch Firma |
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Name des Prüfers |
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Unterschrift |
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Bemerkungen |
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=> Richtwert: zirka 20% Druckabfall innert 5 Minuten,
kann aber je nach Anzahl Zapfstellen und Schiebern variieren. Fällt der Druck
jedoch innert 3 Minuten unter den halben Prüfdruck muss die Ursache gesucht
werden.
Leitungsplan => Prüfabschnitte im Plan einzeichnen
Mitwirkende Parteien der Erarbeitung:
·
Zuger Bauernverband, Bergackerstrasse
42, 6330 Cham
·
Zuger Landtechnikverband, Letzi 25, 6300 Zug
·
Röhre Moos AG, Drälikon
27, 6331 Hünenberg
·
H.U. Kohli AG, An der Reuss 3, 6038 Gisikon